Llywelyn ab Iorwerth

1898 errichtete Statue von Llywelyn Fawr in Conwy, Nordwales

Llywelyn ab Iorwerth (IPA-Lautschrift [ɬəwelɨ̞n]; auch Llywelyn ap Iorwerth; * 1173 in Tomen Castell[1]; † 11. April 1240 in der Aberconwy Abbey) war Fürst von Gwynedd in Nordwales. Mit den Jahren stieg er zum Herrscher über weite Teile von Wales auf. Durch eine Kombination von geschickter Diplomatie und Feldzügen herrschte er vierzig Jahre in Wales. Aus diesem Grund wird er Llywelyn I. von Wales genannt und ist neben seinem Vorfahren Rhodri dem Großen einer von zwei walisischen Herrschern, denen der Beiname „der Große“ (walisisch Llywelyn Fawr) zuteilwurde.

In seiner Kindheit herrschten zwei Onkel Llywelyns über Gwynedd. Nach dem Tod von Llywelyns Großvater Owain Gwynedd im Jahr 1170 kamen sie überein, das Königreich unter sich aufzuteilen. Bereits in jungen Jahren begann Llywelyn, seine rechtmäßigen Ansprüche auf die Herrschaft einzufordern. Feldzüge brachten erste Machtzuwächse. 1200 stieg er zum alleinigen Herrscher über Gwynedd auf. Im selben Jahr schloss er ein Abkommen mit König Johann I. von England, das für die folgenden zehn Jahre gute Beziehungen zwischen den Herrschern ermöglichte. Llywelyn heiratete 1205 Johanns illegitime Tochter Johanna. 1210 verschlechterten sich die Beziehungen und im darauf folgenden Jahr marschierte Johann in Gwynedd ein. Llywelyn war gezwungen Verhandlungen aufzunehmen, die zum Verlust der Ländereien östlich des Flusses Conwy führten.

Bündnisse mit anderen walisischen Fürsten ermöglichten es ihm, die verlorengegangenen Ländereien zurückzugewinnen. Anschluss suchte er auch an die englischen Barone, die König Johann 1215 gezwungen hatten, die Magna Carta zu unterzeichnen. Im Jahr 1216 war er zum einflussreichsten Herrscher in Wales aufgestiegen. Nach dem Tod des Königs musste Llywelyn die Verhandlungen über den Vertrag von Worcester, der ihn in seiner Stellung in Wales bestätigte, 1218 mit dessen Nachfolger König Heinrich III. zum Abschluss bringen. Während der nächsten 15 Jahre sah sich Llywelyn immer wieder Kämpfen mit den regionalen Herrschern der Grenzmarken ausgesetzt, jedoch auch mit dem englischen König kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Llywelyn gelang es, mit einflussreichen Fürsten der Grenzmarken Bündnisse zu schließen. Die Auseinandersetzungen fanden im Jahr 1234 im Frieden von Middle ihr Ende. Der dort für zwei Jahre geschlossene Waffenstillstand wurde bis zum Ende seiner Herrschaft immer wieder um ein Jahr verlängert. Llywelyn blieb bis zu seinem Tod im Jahre 1240 Fürst von Gwynedd und der mächtigste walisische Herrscher seiner Zeit. Sein Sohn Dafydd ap Llywelyn trat seine Nachfolge an.

  1. Coflein: Tomen Castell, Dolwyddelan. Abgerufen am 16. November 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/www.coflein.gov.uk (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)

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